RSG Bezirksmeisterschaften 2017

Weser-Kurier 01.03.2017

Keine Noten für Gymnastikgruppen

Geringe Beteiligung in den Einzelwettbewerben bei Bezirksmeisterschaften in Schwanewede

Sabine Lange 

Schwanewede. Mit guten Leistungen glänzten die Sportlerinnen des Turnkreises ­Osterholz bei den Bezirksmeisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik. Die unterschieden sich diesmal in zweierlei Hinsicht von den Titelkämpfen der Vorjahre: Vom TV Schwanewede, SV Beckedorf und der SG Platjenwerbe waren viel weniger Starterinnen als sonst üblich für die Einzelwettbewerbe gemeldet. Und in den Gruppenvergleichen wurden erstmals keine Noten vergeben. Der Grund war Personalmangel bei den Wertungsrichtern. Etliche der Kampfrichterinnen waren bei den Meisterschaften in den Teams der Freien Wettkampfklasse selbst aktiv.

Dennoch war Bezirksfachwartin Alexandra Mesic mit dem Verlauf der Veranstaltung, die vom SV Beckedorf in der Schwaneweder Waldschule ausgerichtet worden war, sehr zufrieden: „Alles hat reibungslos funktioniert, und die Zuschauerplätze waren voll belegt. Im Vorfeld der Veranstaltung war ich erstaunt über das geringe Meldeaufkommen bei den Einzelwettkämpfen, umso mehr freue ich mich, dass wir bei vielen der angetretenen Mädchen großartige Leistungen sehen konnten. Außerdem hat sich einmal mehr bestätigt, dass unser Turnbezirk ein starker Bezirk in puncto Gruppengymnastik ist“, erklärte sie. Bezirkskampfrichterwartin Laura Eggers meinte: „Nach den Neuerungen im Wertungssystem war es ungewiss, wie die Veranstaltung verlaufen würde. Ich bin positiv überrascht, wie gut den Kampfrichtern das Werten trotz der großen Veränderungen von der Hand ging.“

13 Gruppen nutzen das Event als Generalprobe für die Landesmeisterschaften am 2. April in Braunschweig. Auch für die Einzelgymnastinnen ging es darum, das ­Geübte unter Wettkampfbedingungen gekonnt auf die Fläche zu bringen. Das gelang den Jüngsten in der Kinderleistungsklasse (KLK) 7 schon sehr gut. Drei Beckedorfer Mädchen stellten sich mit zwei Übungen vor. Dabei siegte Daria Merkel (15,034) vor Lotta Bomber (13,100) und Berenike Mesic (12,799).

Starke Lera Litau

In der KLK 9 trumpfte Lera Litau bei ihrem Dreikampf gleich mit einer ausdrucksstarken Darbietung ohne Handgerät auf. Die dabei erzielten Note von 8,555 reichte aus, um die Konkurrenz auf Abstand zu halten. Die Beckedorferin siegte am Ende mit 20,466 Punkten vor ihrer Vereinskameradin Thea Zidlicky (19,365) und Celina Reich vom TV Schwanewede (14,034).

Star der Schüler-Wettkampfklasse war wie erwartet Luisa Ibanez, die das beste Dreikampf-Ergebnis aller Teilnehmerinnen erreichte (28,700). Dennoch waren die Beckedorferin und ihre Trainerin nicht ganz zufrieden. „Luisa zeigt ihre sehr schwierigen Elemente im Training schon sehr sicher und sauber. Leider konnte sie das heute im Wettkampf noch nicht bestätigen. Bis zu den Landesmeisterschaften werden wir an der Stabilisierung der Übungen arbeiten, damit sie dort bei der Medaillenvergabe mitreden kann“, erzählte SVB-Übungsleiterin Tanja Mollenhauer. Überraschend gut hatte sich die Zweitplatzierte, die erst neunjährige ­Beckedorferin Felicitas Mesic, präsentiert (22,366). „Feli hat seit Januar einen enormen Leistungssprung gemacht und es ist schön zu sehen, dass sie es jetzt schon beim zweiten Wettkampf in Folge auch abrufen konnte. Sie überzeugte vor allem mit ihrer Übung ohne Handgerät und mit den Keulen“ (Mollenhauer). Mit Rang drei musste sich Dana Czalnik (20,334), die nach zwei Übungen noch auf Platz zwei gelegen ­hatte, begnügen. Die SGP-Gymnastin patzte bei ihrer mit riskanten Elementen gespickte Keulenkür und fiel zurück. „Wenn gleich am Anfang so viele Keulen fallen, dann wird es einfach schwer“, sagte die Elfjährige nach dem Wettkampf.

In der Junioren-Wettkampfklasse machten die SGP-Starterinnen die vorderen Platzierungen unter sich aus. Den Titel sicherte sich Lotta Marie Warnke, die für den Mehrkampf mit Seil, Reifen und Ball 24,467 Punkte abgesahnt hatte. „Lotta war bereits beim Einturnen hoch konzentriert und sicherte sich durch eine konstante Leistung die Goldmedaille. Mit intensivem Training soll ­diese Grundlage jetzt ausgebaut und verstetigt werden“, äußerte sich SGP-Trainerin Sabrina Tietjen nach den Meisterschaften. Ein Lob sprach sie der Zweitplatzierten aus: „Leandra Ahlers ist gerade erst in die Juniorenklasse aufgerückt. Sie überzeugt durch ein sehr gutes Gerätegefühl bei guter Körpertechnik. So kann Leandra bereits jetzt hochwertige Risikoelemente turnen und bringt diese durch Wettkampfstärke in den meisten Fällen punktgenau auf die Matte.“ In Schwanewede gab es nur kleine Unsicherheiten mit dem Seil und Reifen. Besonders gelungen war ihre Ballübung. Am Ende lag sie mit 24,366 Zählern knapp hinter der Siegerin und vor Meina Renziehausen (22,201).

Comeback mit Licht und Schatten

Nach über drei Jahren Wettkampf-Abstinenz im Einzel feierte Natalie Prütz ein Comeback mit Licht und Schatten als einzige Aktive in der Freien Wettkampfklasse (27,666). „Mit ihrem Startgerät, dem Reifen, zeigte sie eine solide Leistung, die leider durch einen Fehler bei einem großen Risikowurf geschmälert wurde“, meinte Alexandra Mesic. Es folgte ein Desaster mit dem Ball. Zum Abschluss demonstrierte die Beckedorferin mit den Keulen ihr wahres Leistungsvermögen und erzielte mit 12,000 Punkten die Tageshöchstnote. Die Wettkämpfe mit reduziertem Programm waren schwach besetzt. So eroberten Delia Weisbrot (KLK 8), Lilly Thamm (KLK 9), Carina Hadamek (SWK/alle Beckedorf) sowie Kim Sophie Sauerbaum (JWK/SG Platjenwerbe) ihre Titel ohne Konkurrenz.

Alle Starterinnen der SWK, JWK und FWK mit vollem Wettkampfprogramm qualifizierten sich für die Landesmeisterschaften am 19. März in Göttingen. In einer kleinen Show dürfen sich dort auch die drei Gymnastinnen der KLK 9 vorstellen.