Zeitungsartikel der Norddeutschen vom 13.03.2012
Bronze beim Deutschland-Cup
Etliche Startplätze in den Finalrunden der Wettkampfklassen und eine Bronzemedaille sprangen für die Gymnastinnen der Turnkreise Osterholz und Bremen-Nord beim Deutschland-Cup der Gruppen in Berlin heraus. Beim Saisonhöhepunkt in der Rhythmischen Sportgymnastik gingen 630 Aktive in 103 Teams an den Start.
Bremen-Nord·Landkreis Osterholz. Heiß war es in der Horst-Korber-Halle am Berliner Olympiastadion, als es für die besten Gruppen in der Rhythmischen Sportgymnastik (RSG) beim Deutschland-Cup um Medaillen und Platzierungen ging. Mit von der Partie waren acht Teams aus den Turnkreisen Osterholz und Bremen-Nord. Und mit dem SV Beckedorf, der Platz drei in der Schüler-Wettkampfklasse (SWK) erreichte, schaffte es eine Mannschaft sogar auf das Siegerpodest. Bis ins Finale turnten sich darüber hinaus der TSV Lesum-Burgdamm (SWK), der Blumenthaler TV in der Jugend-Wettkampfklasse und zwei Beckedorfer Teams in der Freien Wettkampfklasse.
Zunächst stand für die Gymnastinnen eine Qualifikationsrunde auf dem Programm. Dabei sicherten sich die besten vier Teams den direkten Einzug ins Finale. Weitere acht Gruppen kämpften in einem zweiten Durchgang um die verbleibenden vier Endrundenplätze. Ein besonderes Highlight wurde den Gymnastinnen und Zuschauern am Finaltag geboten. Da zeigte die deutsche Nationalmannschaft, die sich gerade auf die Olympischen Spiele in London vorbereitet, ihre Choreografien. Und bei einer Autogrammstunde gingen die Wettkämpferinnen mit ihren Idolen auf Tuchfühlung.
In der SWK-Qualifikation gingen die als Medaillenkandidatinnen gehandelten Beckedorferinnen mit der Startnummer drei auf die Wettkampffläche. Dabei legten sie gut vor und zogen nach einer ausdrucksstarken und verlustfreien Reifenübung auf Platz vier direkt ins Finale ein. Einen zweiten Durchgang turnte die Gruppe des TSV Lesum-Burgdamm, die zunächst auf Platz fünf gelandet war. Mit Rang sechs und 32,507 Punkten aus beiden Auftritten eroberten sich die Nordbremerinnen ebenfalls einen Startplatz im Finale am folgenden Tag. Das gelang den Mädchen der SG Platjenwerbe nicht. Sie mussten im ersten Durchgang durch Geräteverluste hohe Abzüge hinnehmen. Doch mit 15,549 Punkten und Platz zehn erhielten sie eine weitere Chance in der zweiten Qualifikationsrunde. Auch dort lief es nicht gut für das Team von Trainerin Anna Baumgart, das Finale wurde um 0,059 Punkte verpasste (9.).
Im Finale der SWK wollten die von Alexandra Mesic trainierten Beckedorferinnen ihre Medaille vom Vorjahr verteidigen, so kämpften sie sich bravourös durch die Endrunde. „Manch nicht so gut geworfener Gerätewechsel wurde trotzdem gefangen und Unsicherheiten durch Ausstrahlung wieder wettgemacht,“ berichtete die Beckedorfer RSG-Abteilungsleiterin Tanja Mollenhauer. Zur Belohnung gab es 16,658 Punkte und Bronze für Lena Obiegly, Finja Sonnenburg, Natalie Ibanez, Theresa Fritsche, Jenna Böhmann, Eske Boschen und Anna Gronau. „Ich bin froh, dass die Gruppe eine arbeitsintensive Saison mit einer Podestplatzierung krönen konnte“, sagte Trainerin Alexandra Mesic nach dem Deutschland-Cup. Die Gruppe des TSV Lesum-Burgdamm glänzte mit 15,266 Zählern und Rang sechs.
In der mit 28 Gruppen besetzten Jugend-Wettkampfklasse empfahl sich der Blumenthaler TV mit einer fehlerfrei vorgetragenen Ball-Kür (16,791) als viertbeste Mannschaft direkt für das Finale. „Das war absolut überraschend für uns. Die Konkurrenz war sehr stark, aber die Mädchen haben sich einfach souverän präsentiert“, freute sich Trainerin Anne-Marie Gerken. Tags darauf zeigte die BTV-Crew im Finale jedoch Nerven. Ein großer Verlust gleich zu Beginn der Übung kostete wichtige Punkte und ließ die Gruppe auf den siebten Platz (14,208) abrutschen. Auch die SG Platjenwerbe hatte in der JWK ein Team ins Rennen geschickt. Mit 12,441 Zählern erreichte es Rang 26.
Im hochkarätigen Feld der Freien Wettkampfklasse (FWK) sorgten die Gymnastinnen des SV Beckedorf I unerwartet für Furore. Mit zehn Keulen glückte ein nahezu optimaler Auftritt, der mit 19,108 Punkten honoriert wurde. Mit Platz drei in der Qualifikationsrunde zählte das Team plötzlich zu den Medaillenanwärtern. Ins Finale schaffte es nach einer Zitterpartie auch Team zwei des SV Beckedorf. Die junge Mannschaft hatte sich etliche Geräteverluste geleistet. Platz zehn reichte aber, um sich im zweiten Quali-Durchgang für den Einzug in die Endrunde zu bewerben. Mit einer wesentlich besseren Darbietung und der höchsten Wertung (17,375) gelang als Vorrundensiebter der Sprung ins Finale.
Viel stärker als noch bei den niedersächsischen Landestitelkämpfen präsentierte sich die Gruppe des TV Schwanewede, die mit 16,308 Punkten 14. wurde.
Im Finale der FWK lief es für die beiden Beckedorfer Gruppen schlecht. Die auf Medaillenkurs gelegene Mannschaft von Alexandra Mesic hatte viele Geräteverluste und musste sich letztendlich mit 15,741 Punkten und Platz sieben begnügen. „Wir werden versuchen, in der nächsten Saison mit einer neuen Choreografie zu überzeugen“, blickte die Trainerin nach dem Wettkampf zuversichtlich in die Zukunft. Auch Beckedorf II leistete sich zu viele Fehler und belegte Rang acht (15,233). „Die Mehrzahl der Gymnastinnen in dieser Gruppe ist noch im Juniorenalter und somit ist das Erreichte in dieser Saison mehr als achtbar, auch wenn wir mit der gezeigten Leistung nicht ganz zufrieden sind. Unsere Entscheidung, in der Choreografie auf Risiko zu gehen, wurde belohnt,“ war der Kommentar von Trainerin Tanja Mollenhauer.